Bad Neighbourhood – was man für Google vermeiden sollte
Im realen Leben will niemand schlechte Nachbarn haben. Nachbarn, die den ganzen Tag laute Musik hören, sich gegenseitig verprügeln oder bei denen wie im Taubenschlag dauernd Leute ein und ausgehen, sind nicht jedermanns Sache. In einer „schlechten“ Wohngegend sind eher viele solcher Nachbarn, was die Wohnungen dort weniger attraktiv macht. Ähnlich ist es auch im Internet. Google analysiert auch dort die „Nachbarschaft“ und wertet die eigene Webseite unter Umständen ab, weil man sich in schlechter Nachbarschaft („Bad Neighbourhood“) befindet. Das gilt es zu verhindern.
Suchmaschine bestraft Bad Neighbourhood
Eine Suchmaschine bestraft die schlechte Nachbarschaft durch ein schlechteres Ranking. Für Google gilt dies z.B., wenn Sie selbst auf Ihrer Webseite auf fragwürdige Seiten verlinken oder von dort verlinkt werden. Dies kann bis zur kompletten Auslistung aus den Google-Ergebnissen führen. Schon manch Webseitenbetreiber hat sich schon über ein paar Hundert Euro für einen ausgehenden Link zu einer Casino- oder Pornoseite gefreut, – bis er gemerkt hat, dass Google das mit der Auslistung oder mindestens einem Downgrading des Rankings beantwortet. Wer eine seriöse Webseite betreibt, verlinkt auf andere seriöse Webseiten und wird von anderen seriösen Webseiten empfohlen.
Wer sind Bad Neighbours?
Google wird eine Seite nicht abstrafen, wenn einzelne eingehende Backlinks suboptimal sind, aber bei einer Vielzahl von schlechten Backlinks zur eigenen Seite muss man mit Abstrafung rechnen. Welche schlechten ein- und ausgehenden Links können zur Abstrafung führen?
- Domain ist nicht im Google-Index
- Ungünstige Linkposition: Link ist weit außerhalb vom eigenen Inhalt
- Kein Text auf der Seite
- Wenig Inhalt auf der Seite
- Verlinkende Domains kommen aus dem gleichen IP-Subnetz
- Verlinkende Domains haben gleiche Google-Analytics-ID – Verdacht auf Link-Netzwerk
- Seiten ohne Impressum
- Domain ist in Mail-Blacklists gelistet
- Seite enthält Malware
- Unnatürliche Worthäufigkeiten auf der linkgebenden Seite
- Verlinkende Domains haben übernatürlich häufig den gleichen Nameserver
- Domain ist älter als 2 Jahre – aber dennoch keine Sichtbarkeit
- Zu häufige Verwendung von Money-Keywords
- Seitensprache linkgebende und verlinkte Seite sind nicht identisch
- Verlinkende Seite weist keine Themenähnlichkeit auf
- Porno-, Pharma- („Viagra“), Casino-Seiten
- Spamming
- Keyword-Stuffing
- Linkfarmen
Wie kann man schlechte Nachbarn feststellen?
Grundsätzlich könnte man dies auch über die Google-Search-Console „Links zu Ihrer Website“ feststellen. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, das Herausfiltern solcher „schlechten Nachbarn“ einer professionellen SEO-Agentur zu überlassen und sich auf das eigene Kerngeschäft zu fokussieren. SEO-Agenturen haben spezielle Software, die die Arbeit erleichtert, aber für den Gelegenheitsanwender schlichtweg zu teuer ist.
Was sollte man mit der Bad Neighbourhood – Liste machen?
Hat man einmal eine Liste mit „schlechten Nachbaren“ herausgestellt, sollte man natürlich alle ausgehenden Links auf der eigenen Webseite entfernen, die von Google als schlechte Ziele angesehen werden. Die eingehenden schlechten Backlinks kann man z.B. durch das Google Disavow – Tool entfernen lassen, wenn es einem nicht gelinkt, den fremden Webmaster von einer Löschung zu überzeugen.
Massenhaft gekaufte Backlinks sind meist schlecht
Wer massenhaft gekaufte Backlinks hat, kann sich fast sicher sein, dass dies eher schlecht als gut ist. Man kann für 5 oder 10 Dollar mehrere Hundert Backlinks für die eigene Webseite in Sekundenschnelle erwerben und auch setzen lassen. Die Gefahr ist aber, dass Google das abstraft und dass man ein Vielfaches des Betrags und Zeit aufwenden muss, um solche schlechten Backlinks wieder zu entfernen. Google ist mittlerweile intelligent genug programmiert, um zu merken, dass in einem indischen Studentenforum über Katzenkrankheiten kein Link zu einem Juwelier in Köln-Ossendorf enthalten sein sollte. Solche Links werden i.d.R. ausschließlich gegen Entgelt dort platziert und sind nach der Google-Logik schädlich und führen zur Abstrafung.
Wie immer kommt es auf den Gesamt-Mix der eingehenden Backlinks an. Wer 10.000 eingehende seriöse Backlinks hat, dem wird es voraussichtlich nicht schaden, wenn er auch 10 schlechte Backlinks bekommt. Wer aber erst 30 vermutlich natürliche Backlinks hat und sich dann 1000 in Indien und China dazukauft, wird mit Abstrafung rechnen müssen. Bad Neighbourhood führt bei Google zur Abwertung