Disavow – Was man wissen sollte
Während Laie oftmals versuchen, einfach möglichst viele Backlinks auf die eigene Webseite zu bekommen, wissen erfahrene Webmaster und SEO-Experten schon länger, dass manche Backlinks auch schaden können. Manchmal ist bei den Backlinks auch weniger „mehr“. Spätestens nach den Pinguin-Updates bei Google weiß man, dass der Algorithmus des Suchgiganten Webseitenbetreiber mit einem schlechteren Ranking abstraft, wenn das Backlinkprofil den Verdacht erregt, nicht natürlich gewachsen zu sein.
Optimal: selbst schlechte Banklinks entfernen
Im Optimalfall kann man selbst schlechte Backlinks entfernen, um sein Ranking zu verbessern. Dies ist aber oft mangels Zugriffsmöglichkeit auf die verlinkende Seite nicht möglich. Es ist natürlich auch ziemlich zeitaufwändig, eine ganze Reihe von Webmastern anzuschreiben, dass diese einen Backlink bitte entfernen mögen. Nicht alle machen dies auch. Genau für solche Fälle bietet Google ein sogenanntes „Disavow-Tool“ an.
Das Disavow Tool von Google
Mit dem Disavow Tool bietet Google Webseitenbetreibern die Möglichkeit an, eingehende Links aus der Bewertung für das Ranking herauszunehmen. Ein Eintragen dieser Links, die man nicht mehr bewertet wissen möchte, führt dazu, dass Google diese Links wie Links mit einem „No Follow“-Tag behandelt.
Doch hier muss man vorsichtig und behutsam vorgehen, damit man sich nicht auch nützliche Backlinks zur eigenen Seite selbst streicht und so noch weiter nach unten im Google-Ranking rutscht. Viele überlassen diese Arbeiten einer erfahrenen SEO-Agentur.
Liste von schlechten Backlinks löschen lassen
Über das Disavow Tool von Google kann man eine ganze Liste von schlechten Backlinks löschen lassen. Die Liste reicht man in Form einer Text-Datei (Endung .txt) ein. Wichtig dabei:
- Codierung UTF-8 oder 7-Bit-ASCII
- In jeder Zeile ein zu löschender eingehender Link
- Löschung ganzer Domains für eingehende Links im Format: domain:zuloeschendeDomain.de
- Anmerkungen in der Liste kann man unter den zu löschenden Links hinter einem „#“ platzieren
- Bis sich eine Änderung im Google-Ranking ergibt, kann es aber auch bis zu 2-16 Wochen dauern.
- Das Löschen von „no-follow“ Links, die eingehen, kann man sich sparen, da diese ohnehin nicht in das Ranking einbezogen werden
Welche Links sollte man über das Disavow-Programm entfernen lassen?
Die Auswahl überlässt man – wenn man selbst Zweifel hat – besser einer SEO-Agentur. Grundsätzlich besteht die Gefahr, dass Google u.a. die folgenden eingehenden Links kritisch sieht:
- Links aus Linktauschprogrammen
- Links von Seiten mit wenig Inhalt
- Links von nicht themenrelevanten Seiten
- Verborgener Text/verborgene Links (z.B. in Kleinschrift im Footer in Hintergrundfarbe)
- Gekaufte Links
- Links aus Verzeichnissen mit nur minderwertiger Qualität
- Links innerhalb von Widgets
- Forenposts oder Forensignaturen mit überoptimierten Ankertexten
- Links von automatisch generierten Seiten
- Links in Spam-Kommentaren
- Links aus Ländern, die mit Deiner Seite wenig zu tun haben
Seit wann gibt es das Disavow-Tool?
Das Disavow-Tool gibt es bei Google bereits seit Oktober 2012
Hinterlistige Wettbewerber austricksen
So manch Wettbewerber, der einem schaden möchte, veranlasst „schlechte“ Backlinks für Wettbewerber-Domains. Daher ist es wichtig, regelmäßig die eingehenden Backlinks zu prüfen. Das kann über Google-eigene Tools als auch über freie Software geschehen. Wer seine Seite im Google-Ranking nach vorne bringen möchte, kommt um den Einsatz solcher – oft kostspieligen Tools – nicht herum. Diese ermöglichen die Kontrolle, ob eigene Maßnahmen auch etwas für das Google-Ranking bringen und zeigen z.B. auf, inwieweit man in Google höher rutscht, wenn man der Seite deutlich mehr Content zufügt. Aber auch die generisch gewachsenen Verlinkungen zur eigenen Seite. Ganz wichtig ist aber auch die Funktion, dort „schlechte“ Links zur eigenen Seite zu erkennen und diese dann über das Disavow-Tool von Google aus der Wertung zu nehmen. Bei regelmäßiger Kontrolle merken Sie schnell, wenn ein Wettbewerber oder ehemaliger Mitarbeiter Ihnen schaden möchte und können Gegenmaßnahmen einleiten. Auf Plattformen wie fiverr.com o.ä. kann jeder Hunderte und Tausende eher schädlicher Backlinks für ein paar Dollar kaufen und Ihnen schaden. Hier muss man wachsam sein.
Software-Lösungen zum Erkennen schlechter Links
Bei vielen eingehenden Links ist es oftmals alleine schon ein zeitliches Problem, aus der Vielzahl der eingehenden Links die schlechten herauszufinden, die der eigenen Seite schaden. SEO-Agenturen setzen dafür erleichternd professionelle Software ein, die eine erste Voranalyse automatisiert anstellt, dann aber im Optimalfall noch einmal händisch überprüft werden muss. Erst dann sollte man die gewonnenen „schlechten“ eingehenden Links über das Disavow-Tool von Google entwerten lassen.